Stempeldetails
Stempel 30: Schloss Hoym Stiftung
Seeland OT Hoym
Fürst Victor Amadeus von Anhalt-Bernburg schenkte seinem jüngsten Sohn Leberecht ein eigenes Fürstentum, das Haus Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym. Auf der Suche nach einem geeigneten Fürstensitz ließ er die Ruinen der mittelalterlichen Wasserburg Hoym abreißen und 1714 ein barockes Schloss errichten.
Nach dem Tod des Fürsten Leberecht ging das Schloss wieder in den Besitz der Linie Anhalt-Bernburg über. In den Kriegen 1866 und 1870/71 wurde im Schloss ein Reservelazarett eingerichtet. 1878 eröffnete man auf dem Gelände eine Landessiechenanstalt, in der körperlich und psychisch kranke „Pfleglinge“ untergebracht waren.
Die Zeit des Nationalsozialismus war das dunkelste Kapitel des Schlosses. Mit Wissen und auf Betreiben von Ärzten und Pflegern erfolgten sogenannte „planmäßige Verlegungen“ von Patienten. Nach Transporten in Zwischenanstalten wurden die Kranken weiter in Tötungsanstalten gebracht und ermordet. Heute erinnert eine Gedenkstelle an die Opfer.
Trotz der Zielsetzung von Differenzierung, Individualisierung und Aktivierung waren die Bedingungen von Unterbringung und Betreuung für die Patienten zu DDR-Zeiten schlecht und durch Überbelegung geprägt.
Heute wird die Einrichtung als Schloß Hoym Stiftung geführt. Die gemeinnützige Stiftung betreut 350 Bewohner.
Adresse
Schloß Hoym Stiftung, Schlossplatz 6, 06467 Seeland OT Hoym
Hinweis
Öffnungszeiten/Besichtigung
Das Außengelände kann besichtigt werden. Es ist jederzeit frei zugänglich.
Ausflugstipp in der Nähe
- Ehemalige Stiftskirche St. Cyriakus in Frose
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